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Wie verschiedenen Veröffentlichungen in der Presse und in den sozialen Netzwerken entnommen werden konnte, streben die Grundbesitzer am ehemaligen Grubenrand des Tagesbaus Hambach zwischen den Orten, Tollhausen, Esch und Oberembt auf einem ca. 30 Hektar großen Areal landwirtschaftlicher Fläche den Abbau von Kies an. Die Fördermenge von insgesamt fast 6 Millionen Kubikmetern Kies und Sand soll über einen Zeitraum von 24 Jahren entnommen werden. Anschließend soll über einen Zeitraum von mehreren Jahren eine Auffüllung erfolgen. Hauptinitiator ist ein Angelsdorfer Landwirt, dessen Name in den sozialen Netzwerken mehrfach genannt wurde, und der auch der CDU- Fraktion im Rat der Stadt Elsdorf angehört.
Für die CDU- Fraktion ist diese Thematik nicht neu und nicht unproblematisch. Wir haben uns haben uns in der Vergangenheit mehrfach mit der Kiesgrubenproblematik in der Gemarkung Fuchserde/ Am Heidesteg aus einander gesetzt.
Der Abbau von Kies auf dem Stadtgebiet gehörte in der Vergangenheit mit zum Bild der Stadt. Kiesgruben gab es an verschiedenen Stellen. Gegen diese Form des wirtschaftlichen Handelns bestehen in der CDU- Fraktion grundsätzlich auch keine Vorbehalte. Die Errichtung einer Kiesgrube am Grubenrand des Tagebaus stieß bei uns aber von vorn herein auf Ablehnung. Vom Tagebau gingen in der Vergangenheit genug unterschiedliche Belastungen und Störungen auf die vorerwähnten Stadtteile aus. Diese sollten durch die Exploration einer Kiesgrube am Tagebaurand, zum Teil auch noch vor der rekultivierten Fläche, nicht noch langanhaltend verstärkt werden. Von daher haben wir bisher alle ablehnenden Stellungnahmen der Stadt vollumfänglich unterstützt und mitgetragen.
Wir haben es auch nicht verabsäumt, mit dem besagten Ratsvertreter in unseren Reihen einen intensiven und sachlichen Diskussionsprozess zu führen. Obwohl dieser hinsichtlich dieser Thematik in der Fraktion weitgehend alleinsteht, hat er doch seine Interessen engagiert dargestellt. Er verwies auf die Legalität seines Vorgehens und stellte auch die Frage, wie ein jeder selbst sich aufstellen würde, wenn er die finanziell einträgliche Gewinnung von Kies an dieser Stelle praktizieren könnte. Zudem hob er hervor, den Firmensitz in der Stadt unterhalten zu wollen, so dass die Stadt in den Genuss von Gewerbesteuerzahlungen kommt. Der Abbau soll auch so umweltschonend wie möglich erfolgen, in dem der entnommene Kies sofort wieder aufgefüllt wird. Außerdem plane er die Anlegung größerer Blühstreifenflächen.
In der Tat gibt es nach übereinstimmender Einschätzung von Ratsfraktionen und Stadtverwaltung in rechtlicher Hinsicht keine Möglichkeiten das Vorhaben zu verhindern. Das Vorhabengebiet liegt außerhalb der planungsrechtlichen Möglichkeiten der Stadt. Zuständig für die Genehmigung ist der Rhein- Erft- Kreis. Was getan werden konnte, wurde von unserer Seite getan. Die CDU- Fraktion hat aktuell eine Stellungnahme der Stadt mitgetragen, die inhaltlich alle kommunalpolitischen Erwägungen (Hinderungsgründe) im Interesse der betroffenen Bürgerinnen und Bürger und der Umwelt herausgestellt hat. Mehr als „ Anhörungsqualität“ kommt der Stellungnahme leider nicht zu. Ob man die Argumente seitens der Genehmigungsbehörde aufgreift, ist höchst zweifelhaft. Es steht daher zu befürchten, dass dieses Vorhaben nicht aufgehalten werden kann.
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